Ein sicheres Passwortmanagement ist essenzieller Bestandteil des Datenschutzes und der IT-Sicherheit in Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Unsichere Passwörter sind ein erhebliches Risiko und können zu Datenlecks, Identitätsdiebstahl und finanziellen Schäden führen, was nicht nur die Unternehmenssicherheit, sondern auch die verarbeiteten persönlichen Daten Dritter gefährden kann. Im Rahmen unserer Reihe Sicherheitschecklisten für den Datenschutz geben wir Ihnen hier wichtige Hinweise, wie Sie die grundlegenden Anforderungen an ein sicheres Passwortmanagement in Ihrem Unternehmen umzusetzen und gesetzliche Datenschutz-Anforderungen im Rahmen der DSGVO erfüllen.
Grundlegende Anforderungen an Passwörter
✅ Keine Passwörter recyceln – Verwenden Sie niemals dasselbe Passwort für mehrere Dienste. Wenn ein Dienst kompromittiert wird, könnten Angreifer sonst auch auf andere Konten zugreifen.
✅ Mindestlänge von 12–16 Zeichen – Je länger das Passwort, desto schwerer ist es zu knacken. Nutzen Sie eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
✅ Keine leicht erratbaren Passwörter – Vermeiden Sie Namen, Geburtsdaten, einfache Wörter oder Tastaturmuster (z. B. „123456“ oder „qwertz“).
✅ Regelmäßige Passwortänderungen – Falls es Hinweise auf einen Sicherheitsvorfall gibt, sollten betroffene Passwörter umgehend geändert werden. Automatisierte erzwungene Änderungen in kurzen Intervallen sind jedoch nicht mehr empfohlen, da sie oft zu unsicheren Mustern führen.
Überprüfung auf Darknet-Leaks
Das Darknet ist ein verborgener Bereich des Internets, der über herkömmliche Suchmaschinen nicht zugänglich ist. Hier werden häufig gestohlene Zugangsdaten aus Hackerangriffen oder Datenlecks gehandelt. Unternehmen sind besonders gefährdet, da einmal kompromittierte Zugangsdaten für gezielte Angriffe genutzt werden können. Angreifer kombinieren oft geleakte Informationen mit weiteren Datenquellen, um betrügerische Zugriffe oder Identitätsdiebstahl durchzuführen. Wenn Sie Daher regelmäßig zu prüfen, ob Unternehmensdaten betroffen sind, können Sie sofortige Maßnahmen zu ergreifen.
✅ Regelmäßige Prüfung – Überprüfen Sie mit Diensten wie zum Beispiel „Have I Been Pwned“ (https://haveibeenpwned.com/), ob Passwörter aus Ihrem Unternehmen bereits in geleakten Datenbanken aufgetaucht sind.
✅ Mitarbeiter sensibilisieren – Schulen Sie Ihre Mitarbeiter dahingehend, dass sie ihre geschäftlichen und privaten E-Mail-Adressen regelmäßig auf Datenlecks prüfen.
✅ Geleakte Passwörter sofort ändern – Falls ein Passwort kompromittiert wurde, muss es sofort geändert werden. Nutzen Sie in diesem Fall eine völlig neue und sichere Kombination.
3. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) nutzen
✅ 2FA überall aktivieren – Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Konten (z. B. E-Mail, Cloud-Dienste, Finanzsoftware). Dies reduziert das Risiko erheblich, selbst wenn ein Passwort gestohlen wurde.
✅ Bevorzugt Authenticator-Apps nutzen – SMS-basierte 2FA ist besser als nichts, aber unsicherer als Authenticator-Apps (z. B. Google Authenticator, Microsoft Authenticator, Authy).
✅ Hardware-Token für besonders kritische Dienste – Für besonders sensible Systeme (z. B. Serverzugänge) sollten Unternehmen Hardware-Sicherheitsschlüssel wie YubiKey oder Titan Security Key in Betracht ziehen.
4. Passwortmanager einsetzen
✅ Einen sicheren Passwortmanager verwenden – Tools wie Bitwarden, 1Password oder KeePass helfen, sichere Passwörter zu generieren, zu speichern und sicher abzurufen.
✅ Nur vertrauenswürdige Passwortmanager nutzen – Nutzen Sie keine Browser-Passwortspeicher, sondern professionelle Passwortmanager, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bieten.
✅ Zugang zu Passwortmanagern absichern – Der Hauptzugang sollte durch ein starkes Master-Passwort und idealerweise 2FA geschützt sein.
✅ Zentrale Passwortverwaltung in Unternehmen – In Firmenumgebungen sollte eine zentrale Verwaltung genutzt werden, sodass Administratoren Zugänge verwalten und bei Personalwechseln sicher löschen können.
5. Gesetzliche Datenschutzanforderungen (DSGVO) beachten
✅ Sichere Authentifizierung ist Pflicht – Die DSGVO verlangt geeignete technische und organisatorische Maßnahmen (Art. 32 DSGVO). Ein sicheres Passwortmanagement gehört dazu.
✅ Schutz personenbezogener Daten sicherstellen – Falls unbefugte Dritte Zugriff auf Kundendaten erhalten, drohen Bußgelder. Eine Absicherung durch starke Passwörter und 2FA ist daher notwendig.
✅ Richtlinien für Mitarbeiter festlegen – Unternehmen sollten klare Passwort-Richtlinien aufstellen und sicherstellen, dass Mitarbeiter sich daran halten.
✅ Verantwortung nachweisen – Dokumentieren Sie Ihre Maßnahmen, um im Falle einer Prüfung belegen zu können, dass Sie sich an die gesetzlichen Vorgaben halten.
Fazit
Ein sicheres Passwortmanagement schützt nicht nur Ihre Daten, sondern auch Ihr Unternehmen vor erheblichen finanziellen und rechtlichen Konsequenzen. Durch konsequente Umsetzung dieser Checkliste minimieren Sie Sicherheitsrisiken und erfüllen gleichzeitig die Anforderungen der DSGVO.