Daten-Goldrausch in Paris

Sommerzeit – Urlaubszeit. Planen Sie vielleicht noch einen Trip zu den Olympischen Spielen in Paris?

Dann sollten Sie genauer hinschauen und sich mehrmals überlegen, ob und welche App Sie als Guide durch die Stadt der Spiele auf Ihrem Smartphone installieren.

Eine aktuelle Untersuchung der Online-Publikation Cybernews hat erhebliche Datenschutzbedenken bei den offiziellen Apps aufgedeckt. Diese Apps sammeln umfangreiche persönliche Daten und teilen sie mit Werbetreibenden und großen Technologieunternehmen, was potenziell das Risiko für Nutzer erhöht, Opfer von Datenmissbrauch und Cyberangriffen zu werden.

Paris 2024 App als zentrales Datenschutz-Risiko

Die Paris 2024 App, die bereits über 10 Millionen Mal heruntergeladen wurde, ist ein zentrales Beispiel für übermäßige Datensammlung. Diese App erfordert zahlreiche Berechtigungen, einschließlich des Zugriffs auf den Standort des Nutzers, Web-Browserverlauf, E-Mail-Adressen und Geräte-IDs. Diese Informationen werden an Werbetreibende wie Facebook und Google weitergegeben, um Nutzerprofile zu erstellen und gezielte Werbung zu schalten.

Die meisten der analysierten Apps zeigen Datenschutz-Mankos

Auch die Analyse von 12 weiteren Android-Apps, die für Besucher der Olympischen Spiele relevant sind, zeigte, dass die meisten dieser Apps den Umfang der Datensammlung auf ihren Google Play Store-Seiten unterberichten. Besonders datenhungrige Apps wie Bonjour RATP und TheFork sammeln und teilen zahlreiche Datenpunkte mit Dritten, oft für Werbezwecke. Selbst Apps, die behaupten, keine Daten zu sammeln, fordern gefährliche Berechtigungen an, die potenziell missbraucht werden könnten.

Gefährliche Berechtigungen

Viele der untersuchten Apps verlangen Zugriff auf sensible Bereiche des Smartphones, wie Speicher, Kamera und Mikrofon. Sieben der 12 Apps verlangen Speicherzugriff, während sechs den genauen Standort des Nutzers erfassen möchten. Diese Berechtigungen können missbraucht werden, um detaillierte Bewegungsprofile zu erstellen oder unerlaubt auf persönliche Dateien und Fotos zuzugreifen.

Konsequenzen und Empfehlungen

Die invasive Datensammlung durch diese Apps stellt ein erhebliches Risiko für die Privatsphäre der Nutzer dar. Mit den gesammelten Daten können detaillierte Nutzerprofile erstellt werden, die nicht nur für Werbe-, sondern auch für potenziell schädliche Zwecke verwendet werden könnten. Nutzer sollten daher vorsichtig bei der Installation und Verwendung dieser Apps sein und nur die notwendigsten Berechtigungen erteilen. Es wird empfohlen, die App-Einstellungen regelmäßig zu überprüfen und nicht benötigte Apps zu deinstallieren.

Negativ-Beispiele für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern

Die Enthüllungen von Cybernews über die Datensammlung und -weitergabe werfen ein kritisches Licht auf den Umgang mit Nutzerdaten auch durch offizielle Apps zu den Olympischen Spiele 2024 in Paris. Sie als Nutzer einer solchen App sollten ein hohes Bewusstsein für Ihre Datensicherheit entwickeln und darauf achten, welche Rechte Sie Apps auf Ihrem Smartphone gewähren. Und wenn Sie als Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern selbst Apps entwickeln und anbieten, können die Anwendungen zur Olympiade geradezu als Beispiel dafür dienen, wie Sie Datensammlung durch Ihre Apps nicht organisieren sollten.